Sep. 13, 2023
Schule muss sich verändern und weiterentwickeln und darf sich nicht als stillstehendes Konstrukt begreifen. Vor den Herausforderungen veränderter Anforderungen, zunehmendem Mangel an Lehrkräften, einer veränderten digitalen Lebens- und Berufswelt und auch noch den Nachwirkungen und Erkenntnissen aus der Coronazeit steht das gesamte Schulsystem.
Die Jakob-Moreno-Schule hat beschlossen sich dieser Aufgabe anzunehmen und Veränderung konstruktiv voranzutreiben. Wichtig ist uns, die Perspektive auf die Schülerinnen und Schüler in den Fokus zu nehmen, individuell zu fördern und mit Sinn und zukunftsorientiert eine passende Lebensvorbereitung zu erreichen. In diesem Rahmen hat sich die Schule vernetzt und so durch die Förderung des Deutschen Kinderhilfswerks im Rahmen von „Zukunft mitgemacht“ eine besondere Chance erhalten: Ein eigener Schulhackathon.
Der Begriff hat erst einmal viele Fragezeichen erzeugt. Er klang technisch, kompliziert und war etwas, was noch niemand gehört hatte, aber letztendlich genau das, was wir gebraucht hatten: Wir wollten zusammen mit unseren Schülerinnen und Schülern den „Lernraum der Zukunft“ entwickeln. „Hackathon“, zusammengesetzt aus den Begriffen „Hacking“ und „Marathon“ beschreibt genau das, den Versuch ein Problem gemeinschaftlich und aus verschiedenen Sichtweisen zu lösen. Neben allen Planungen, Konzepten und Ideen „von oben“ wollten wir unsere Schülerschaft mitreden, mitdenken und eigene Ideen einbringen lassen, wie aus ihrer Perspektive ein erfolgreiches Lernen gestaltet werden kann.
In jahrgangsübergreifenden Kleinteams stellten sich über hundert Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 einer Art Produktentwicklung und Problemlösung. Über die Sichtung der Situation, dem Aufstellen von Lösungs- und Weiterentwicklungsgedanken bis hin zu der Erstellung von Konzepten und Modellen wurden die Arbeitsgruppen durch unsere Lehrkräfte und eine externe erfahrene Trainerin von dem Projekt #Wirfürschule angeleitet.
Zu den Themen der Lehrraumgestaltung, der digitalen Unterrichtung, der Verpflegung im Unterrichtsalltag und auch zu zeitlichen Konzepten wurden über drei Tage Ideen entwickelt, recherchiert, Interviews geführt und letztendlich Präsentationen in Form von plastischen Modellen, Filmen oder digitalen Präsentationen erarbeitet. Diese wurden durch eine Kommission der Schulleitung und des Trägers, dem Zweckverband der Förderschulen, begutachtet. Eine lernförderliche Möblierung, Möglichkeiten der individuellen Unterrichtsgestaltung, Nutzung von digitalen Instrumenten, Entspannungs- und Trainingsmöglichkeiten, es zeigte sich, dass die Ideen der Schülerinnen und Schüler nicht nur eine Wunschvorstellung, sondern ganz pragmatischen und umsetzbaren Plänen entsprachen.
Wir nehmen diese Anregungen, Ideen und Konzepte ernst und sehen eine hohe Passung zu den Plänen des Kollegiums und einer Vorstellung einer individuell und stärkenorientiert fördernden Schule. Wir freuen uns schon jetzt, diese Pläne nun bewerten und teilweise schon umsetzen zu können.