Unterrichtsgestaltung
Die Jakob-Moreno-Schule fördert Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“. Sie nimmt Schülerinnen und Schüler aus den Städten Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl sowie aus den Gemeinden Engelskirchen, Marienheide und Reichshof auf, die aufgrund ihrer Voraussetzungen im Lernen und emotionalen Umgang eine besonders individualisierte Förderung in Anspruch nehmen.
Diese Individualisierung soll ein Grundsatz unserer Arbeit sein. Wir wollen erreichen, dass Erfolgserlebnisse und das Erfahren von Selbstwirksamkeit entsprechend unserer Ziele im Mittelpunkt stehen und so einen gesunden Schulbesuch ermöglichen. Dies basiert auf festen Grundlagen und Grundfertigkeiten. Wir sind davon überzeugt, dass ein Schlüssel zum Erfolg das Erlernen und die Übernahme von Eigenverantwortung darstellt. Wir wollen so alle Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, ein Nachdenken, ein Steuern und Verbessern des eigenen Lernens zu erreichen.
Strukturell wird dies wie folgt aufgeteilt:
Zentrale Elemente sind hier regelmäßiges und strukturiertes Coaching, das selbstregulierte angeleitete Lernen und das kompetenzorientierte inhaltliche Unterrichten und Anwenden.
Wir bieten die Möglichkeit, in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch in bestimmten Rahmenbedingungen selbstbestimmt zu Arbeiten und so sich nicht von einer Lerngruppe abhängig machen zu müssen, sondern in eigenem Tempo Fortschritte machen zu können und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Alle erwarteten curricularen Kompetenzen der Nebenfächer finden sich in ab der Stufe 7 sinnhaft in Projekten zusammengefasst. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler nicht in einem künstlichen schulischen Rahmen auf das nachschulische Leben vorbereiten, sondern wollen Verknüpfungen schaffen, verbindendes Lernen und eine Vielfalt von Leistungsnachweisen ermöglichen.
Schulausflüge/Klassenfahrten
Schulausflüge und Klassenfahrten haben an unserer Schule eine bewährte und gewinnbringende Tradition. So wird das Schuljahr durch regelmäßig wiederkehrende gemeinsame Ausflüge, wie dem Eislaufen oder Wandertagen bereichert, aber auch durch klasseninterne Erkundungen, Ausflüge oder Fahrten. So finden hier Tagesausflüge in Anlehnung an Unterrichtsinhalte, im Rahmen der Berufsvorbereitung oder als abenteuerpädagogische Maßnahme mit Unterstützung von externen Kooperationspartner statt.
Ein besonderes Highlight sind mit Sicherheit die Klassenfahrten, die entsprechend der jeweiligen Altersstufe geplant und durchgeführt werden. Dies geht von kleineren Touren mit wenigen Übernachtungen bis hin zu großen Fahrten, wie die Fahrten in der Oberstufe nach Berlin, bei denen wir die Hauptstadt, den Bundestag und einzelne Politiker kennen lernen.
Elternarbeit
Die Elternarbeit in unserer Schule ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit und zeigt sich in unterschiedlichen Formen.
Neben zwei mit der Zeugnisausgabe verbundenen Elternsprechtagen pro Schuljahr laden wir zu einem dritten Elternsprechtag ein, den wir für die Oberstufe als Schülersprechtag nutzen. Wir sind in ständigem Kontakt, so erhalten die Eltern die privaten Telefonnummern der Kolleginnen und Kollegen, um im Bedarfsfall über den schulischen Betrieb hinaus wichtige Absprachen treffen zu können. Unsere Elterngespräche führen wir in einer Atmosphäre von Echtheit und Offenheit und zeigen Wertschätzung und Verständnis für die individuelle Situation des Gesprächspartners. Neben den unterschiedlichsten Gesprächskontakten mit den Eltern bietet unsere Schule Begegnungsmöglichkeiten bei Sommerfesten, Weihnachtsfeiern, Karnevalsitzungen, Vernissagen zu Kunstprojekten, bei Frühstücken mit Eltern in der Klasse, Abschlussfeiern der Klassen 10, u.ä., wodurch Eltern Einblicke in unser Schulleben gewinnen und informelle Gespräche geführt werden können.
Wir beraten Eltern in Erziehungs- und Bildungsfragen und unterstützen sie bei der Anbahnung von Kontakten zu außerschulischen Institutionen. Hier stehen die Fördermöglichkeiten in den unterschiedlichen Bereichen, abhängig von der individuellen Situation des Kindes, im Vordergrund wie zum Beispiel Ich-Stärke, Kommunikations- und Sozialverhalten, sowohl im familiären Rahmen, als auch in den Bereichen Schule, Arbeitswelt und Freizeit. Bei besonderen familiären Problemlagen orientieren wir uns an der Priorität des Kindeswohls.
Ein besonderer Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Berufsorientierung in der Oberstufe.
Berufsvorbereitung
Wir verstehen unseren Auftrag nicht nur darin, die Schulzeit "rum" zum bekommen. Wir wollen alle Schülerinnen und Schüler auf ein selbstbestimmtes und erfüllendes Leben vorbereiten. Die Fähigkeiten zur Selbststeuerung sind schon früh Bestandteil unseres Handelns. Ebenso werden in verschiedenen Angeboten Möglichkeiten geboten, die eigenen Talente zu erfahren und auszugestalten. Ab der Klasse 8 beginnt die formale und offizielle Berufsvorbereitung.
Im Rahmen der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KaoA)“ der BA und des MSW werden in der gesamten Oberstufe diese Möglichkeiten noch ausgebaut. Auch hierbei wird unseren Schülerinnen und Schülern durch eine Kooperation mit dem CJD-Gummersbach und weiteren Trägern die Gelegenheit gegeben, Praxiserfahrungen möglichst frühzeitig zu erwerben und zu vertiefen. Koordiniert wird diese Zusammenarbeit von der Schulsozialarbeit und dem StuBo-Team.
Kernpunkt ist unserer "BOB" - Das Berufs-Orientierungs-Büro. In oft auch sehr individueller Arbeit werden hier Anschlussmöglichkeiten, Praktika und vorbereitende Maßnahmen durchgeführt.
Zahlreiche und intensiv durch die Schulsozialarbeiter und Lehrer begleitete Betriebspraktika liefern den Jugendlichen Lernerfahrungen und detaillierte Informationen über ihre individuellen Möglichkeiten und Grenzen. So können sie in der Reflexion mit ihnen konkrete und realistische berufliche Vorstellungen entwickeln.
Zusammen mit Lehrerinnen und Lehrern, Sozialarbeitern und einem Berater der Agentur für Arbeit erarbeiten wir mit Eltern und Schülerinnen und Schüler ein individuelles berufliches Konzept, das als erster wesentlicher Schritt im Vorfeld der eigentlichen Berufswahl zu einer konkreten beruflichen Fördermaßnahme des Arbeitsamtes führt.
Dieser Beratung folgt immer auch eine Besichtigung der vorgeschlagenen Betriebe, der berufsvorbereitenden Lehrgänge oder der beschützenden Werkstätten, welche die Schulsozialarbeiter organisieren und begleiten. Hierbei können Erwartungen oder Ängste gemeinsam mit den Jugendlichen und ihren Eltern sowie den Vertretern der Träger geklärt werden.
Eine individualisierte Begleitung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern in Planungs- und Entwicklungsgesprächen, bei Beratungsgesprächen und auch mit dem Psychologischen Dienst der Agentur für Arbeit, hilft bei der gezielten Auswahl der geeigneten beruflichen Felder.
Ziel bleibt dabei immer, den Schülern und Schülerinnen ihren schwierigen Übergang in eine weitgehend gesicherte berufliche Zukunft zu ermöglichen und zu erleichtern. Die Achtung ihrer individuellen Persönlichkeit, sowie ihrer Fähigkeiten und Wünsche sind Leitlinie unserer Beratung.
Weitere Informationen und eine Übersicht finden Sie hier.
Sozialarbeit
Wegen des umfänglichen Förderbedarfs unserer Schülerinnen und Schüler ist die Schulsozialarbeit an der Jakob-Moreno-Schule ein fester Bestandteil der schulischen Arbeit und eingebettet in das tägliche Schulgeschehen. Durch ihr breit gefächertes Engagement lernen Schülerinnen und Schüler, Lehrer, aber auch die Eltern, unsere Schulsozialpädagogin und unseren Schulsozialarbeiter als verlässliche Ansprechpartner kennen. Grundlagen ihrer Angebote sind eine hohe fachliche Qualität ihrer Arbeit, aber auch das gegenseitige Vertrauen, das sich aus der regelmäßigen Begegnung mit Schülern, Kollegen und Eltern entwickelt.
An einer Förderschule mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“ gibt es eine Vielzahl von Arbeitsschwerpunkten, die die Lehrerinnen und Lehrer aus fachlichen, aber auch arbeits- und zeitökonomischen Gründen alleine nicht bewältigen können. Schulsozialarbeit übernimmt in diesen Bereichen entlastende, ergänzende und intensivierende Funktionen. Besondere Schwerpunkte bilden hierbei der Bereich der Berufs- und Lebensorientierung ab der Klasse 8 und die Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Gerade an der Nahtstelle zwischen Schule und Beruf fühlen sich viele Schülerinnen und Schüler unseres Schultyps mit Neuorientierung, Entscheidungsfindung und Schwellenängsten konfrontiert und verunsichert. Daher beginnt in unserer Schule in der Klasse 8 eine intensive Phase der Berufs- und Lebensorientierung, in welche die Schulsozialarbeit stark eingebunden ist. Insbesondere die Teilnahme an verschiedenen, von außerschulischen Partnern angebotenen Projekten zur Berufsvorbereitung, wird über das Berufsorientierungsbüro durch die Schulsozialarbeiterin organisiert, aber auch inhaltlich, im Rahmen des Arbeitslehreunterrichtes, vor- und nachbereitet. Die intensive Begleitung der Schülerinnen und Schüler innerhalb der Projekte ist eine wichtige Aufgabe der Schulsozialarbeiter.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Schulsozialarbeiter ist die individuelle Beratung der Kinder und Jugendlichen in persönlichen Notlagen, die sowohl im privaten, als auch im schulischen Umfeld liegen können. Hier sind die Schulsozialarbeiter verlässliche Gesprächspartner, die den Schülerinnen und Schülern zur Seite stehen, um mit ihnen gehbare Wege zu erarbeiten. Einige unserer Schülerinnen und Schüler leben in sehr schwierigen und konfliktbeladenen Verhältnissen oder haben sehr belastenden Lebenserfahrungen gemacht. Sofern diese jungen Menschen weitergehende Hilfe und Unterstützung z.B. durch die Vertreter der Jugendhilfe oder Beratungsstellen benötigen, kooperieren die Sozialarbeiter mit diesen außerschulischen Institutionen und begleiten die Jugendlichen dabei. Sie sind auch bei Bedarf bei Eltern- sowie Jugendhilfeplangesprächen anwesend und führen Hausbesuche durch. Bei allen Fragestellungen erfolgt eine Zusammenarbeit mit allen Kollegen.
Für einzelne Kinder und Jugendliche, die individuelle Beratungsgespräche wünschen oder brauchen, steht unsere Schulsozialarbeiterin, die ausgebildete Systemische Familientherapeutin ist, in Absprache mit den Klassenlehrern als Unterstützung zur Verfügung. Unser Schulsozialarbeiter führt heilpädagogische Interventionen als Einzelfallhilfe mit Kindern und Jugendlichen durch. Diese Begleitungen erfolgen bei Bedarf regelmäßig, auch über längere Zeiträume, stellen die Bedürfnisse und den Schutz der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt und haben immer zum Ziel, ihnen dabei zu helfen, schwierige Lebenssituationen bewältigen zu können.
Gesunde und bewegungsfreudige Schule
Wir sind davon überzeugt, dass ein erfolgreiches Lernen und eine erfolgreiche Vorbereitung auf den Beruf und das Leben nicht nur durch individuelle Beschäftigung mit den verschiedenen angepassten Unterrichtsinhalten erreicht werden können. Getreu unserem Motto "Ganzheitliches, kreatives und bewegtes Lernen - Hand-Werk-Lernen" gehört der Fokus auf die eigene Gesundheit, die Erhaltung und Förderung dieser Gesundheit, der eigenen Mobilität und des eigenen Wohlbefindens zentral zu unserer Schulstruktur. Dies findet sich in den verbindlichen Angeboten im Sportunterricht, in über das Jahr verteilte Events, wie dem Wandertag und den Sportfesten und Turnieren, unseren Angeboten mit den Schwerpunkten auf Sport und Bewegung, gezielten Fitness- und Entspannungsangeboten in der Pause und an die einzelnen Stufen angepasste Angebote und Trainingsformen auch im Rahmen des Unterrichts innerhalb und außerhalb des Gebäudes wieder. Neben der Bewegung achten wir im Rahmen unserer schulischen Möglichkeiten aber auch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Die Einbeziehung der Schüler in die Essensorganisation im Rahmen unserer Schülerfirma "Mensa", die Thematisierung von gesunder Ernährung in allen Altersstufen, das eigene Kochen im Rahmen des Hauswirtschaftsunterrichts, der Anbau und die Pflege von saisonalem Gemüse und Früchten in unserem Schulgarten aber auch das tägliche Schulobst sorgen für eine Sensibilisierung und Ausgewogenheit mit Blick auf gesunde Ernährung. Im Besonderen das wöchentlich frisch verteilte Schulobst wird zur Ergänzung des eigenen mitgebrachten Essens seitens der Schülerinnen und Schülern gerne genutzt.